• Aktuelles
    vom Dorfladen Rodde

04. Juli 2022

Dorfladen Rodde gibt Ukrainerin Nataliia Yeromina einen Arbeitsplatz

Nataliia Yeromina ist lebensfroh, optimistisch und hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Wäre das anders, könnte es jeder nachvollziehen. Denn die junge Frau hat alles verloren, was sie hatte: Ihre Heimat, ihre Freunde, ihre Besitztümer. Nataliia Yermonia flüchtet im Februar vor dem Krieg in der Ukraine, lässt alles hinter sich und begibt sich auf eine Reise ins Ungewisse. Am Ende strandet sie in Rodde, bei Familie Wheeler, die ihr völlig selbstlos ein neues Zuhause gibt und beim Dorfladen Rodde, der ihr einen Arbeitsplatz und somit eine Zukunftsperspektive bietet.

„Als uns Sandy Wheeler kontaktiert und fragt, ob wir Nataliia einen Arbeitsplatz geben würden, haben wir nicht lange gezögert“, erinnert sich Meike Pruhs von der Dorfladen Rodde UG. Jetzt gehört sie fest ins Team und hat sich trotz der kleinen Sprachbarriere eingearbeitet. Zum Glück spricht sie Englisch und das Team kann gut mit ihr kommunizieren. Wenn es mal Verständigungsprobleme gibt, werden Hände und Füße oder eine Übersetzungs-App eingesetzt. Gleichzeitig lernt Nataliia auch fleißig Deutsch, denn die Sprache ist für sie der Schlüssel zur Integration. Und das möchte sie, denn sie will auf jeden Fall bleiben.

3500 Kilometer auf der Flucht

Anfangs, als sie nach Rodde kam, war das nicht so. Da wollte sie wieder zurück in die Heimat. Aber an eine Rückkehr nach Charkiw ist nicht zu denken. „Dort gibt es nichts mehr. Mein Haus ist zerstört. Es gibt keine Arbeit“, erklärt Nataliia Yeromina traurig. Eigentlich wollte sie, als der Krieg beginnt, bleiben und helfen. Helfen, ihr Land gegen die russischen Angriffe zu verteidigen oder zumindest Verletzte zu versorgen oder Aufbauhilfe zu leisten. Doch als eine Bombe das Nachbarhaus zerstört und die eigenen Wände wackeln, wirft sie diese Pläne über den Haufen. In einer Nacht- und Nebelaktion schnappt sie sich einige Dinge und ihre Katze, mobilisiert ihr Schwiegermutter, ihre Schwägerin, ihren Neffen, ihre Tochter, den Schwiegersohn sowie deren Eltern und bricht auf eine mehr als 3500 Kilometer lange Flucht auf. Ihren geschiedenen Mann und ihren Bruder, zu denen sie keinen Kontakt bis Kriegsbeginn hat, versucht sie noch ausfindig zu machen, die Kriegssituation macht es aber unmöglich. Also muss sie sie „zurücklassen“. Auf der Flucht wollen Nataliia und ihre Familie nach Griechenland – hier wird ihnen aber die Einreise verweigert. Also geht es weiter über Bulgarien, Serbien, Slowenien und Österreich nach Deutschland. Eine private Initiative weist ihr dann den Weg zu Familie Wheeler nach Rodde. „Als der Krieg ausbrach, wollten wir helfen. Wir haben ein großes Haus mit vielen Räumen. Kurzerhand haben wir über die Sozialen Medien unsere Bereitschaft kundgetan, dass wir gerne ukrainische Flüchtlinge aufnehmen möchten. Nach dem sich erst nichts tut, kommt plötzlich doch Bewegung in die Sache und Nataliia steht mit ihrer Familie vor der Tür“, erinnert sich Sandy Wheeler.

Plötzlich ist nichts mehr etwas wert

Sie lassen sie erst einmal ankommen. Versorgen sie mit allem was sie benötigen – natürlich auch mit Geld. „Die Familie war sehr dankbar und wollte aber sofort auch arbeiten, um uns nicht lange zur Last zu fallen. Dann haben wir für alle Jobs gesucht und gefunden“, so Sandy Wheeler. Nataliia Yermonia findet ihre Arbeit zuletzt und das vor der Haustür. „Wir sind wirklich froh, dass wir sie bei uns im Team haben. Sie ist sehr fleißig und arbeitswütig. Weiß auch noch, wie man ‚richtig‘ kocht und kann somit viele unserer Lebensmittel weiterverwerten“, lobt Heike Vienerius von der Dorfladen Rodde UG. Ein Glücksgriff im Unglück. Bevor der Ukrainekrieg ausbricht, hat Nataliia Yermonia einen festen Job, steht mit beiden Beinen verankert im Leben. Sie ist in ihrem eigenen Kosmetikstudio als Permanentmakeup-Master aktiv und modelliert in ihrer Freizeit lebensechtwirkende Puppen. Sie hat ein Einkommen, führt ein glückliches Leben. Mit dem Krieg ändert sich das alles. Plötzlich ist nichts mehr etwas wert. Das verdiente Geld futsch, das Haus zerstört. „Deshalb bin ich so dankbar, dass ich ein neues Zuhause und die Arbeit im Dorfladen Rodde gefunden haben. Ich habe auch ganz früher mal im Lebensmitteleinzelhandel gearbeitet, kennen dieses Branche nur zu gut“, erklärt sie. Die Kunden kommen gut klar mit der Verständigung, wenn es mal hakt, wird einfach drauf gezeigt. Das Dorfladenteam ist sich sicher: „Die Nataliia geben wir so schnell nicht wieder her. Sie bereichert unseren Dorfladen sehr.“

 

Öffnungszeiten

Dorfladen Rodde

Montag – Freitag:

07:00 – 12:45 Uhr

14:15 – 18:00 Uhr

Samstags:

07:00 – 12:30 Uhr

14:00 – 17:00 Uhr

Sonntags:

07:30 – 11:00 Uhr

14:00 – 17:00 Uhr

Cafe AusZEIT

  • Geöffnet zu den Ladenöffnungszeiten und ...
Samstags:

14:00 – 17:00 Uhr

Sonntags:

14:00 – 17:00 Uhr

Kontakt

  • Dorfladen Rodde
  • Im Lied 33, 48432 Rheine
  • Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

© 2023 Dorfladen Rodde. Alle Rechte vorbehalten.